Ortschronik

Der Name „Busenberg“ taucht erstmals 1408 urkundlich auf. Zusammen mit den Dörfern Bärenbrunn und Erlenbach wird Busenberg im Zusammenhang mit dem Lehensbesitz des Grafen Hamann von Zweibrücken-Bitsch erwähnt. In der Folge erscheinen die nächsten gesicherten Erkenntnisse zur Geschichte Busenbergs aus alten Aufzeichnungen der Pfarrei. Dort ist zu lesen, dass im Jahr 1490 - Urkunde vom 06.10.1490 Staatsarchiv Speyer – die Jakobus Kapelle zu Busenberg zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die ursprünglich katholische Bevölkerung wurde mit der Übernahme des Drachenfels´ durch das Rittergeschlecht der Dürkheimer, nach dem Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens „Wes das Land, des der Glaube“ zunächst evangelisch, um dann später aber dann doch wieder katholisch zu werden.

Eine Lehensbeschreibung aus dem Jahr 1652 führt aus, dass nach dem Ende des 30 jährigen Kriegs, der Ort in Folge der menschlichen Opfer durch die kriegerischen Auseinandersetzungen nur noch 5 Einwohner hatte. Das ehemalige Dorf Bärenbrunn, damals wie heute zu Busenberg gehörend, so wird berichtet, „sei durch den langwährenden Kampf ganz verödet und stehe leutlos.“ Seit dieser Zeit ist dieses Dorf nur noch ein landwirtschaftliches Hofgut, zu der auch die Bärenbrunner Mühle etwas weiter vorne im Tal, gehört.

1727, so ist aus dem Pfarrarchiv ist zu entnehmen, zählte Busenberg schon wieder 250 Katholiken. Damals bat nämlich der Lehrer Mathias Thürwanger den französischen König um einen Pfarrer für die Pfarrei Busenberg. 1746 wurde durch einen Beschluss des obersten Gerichtshofs in Colmar die Pfarrei Busenberg neu errichtet. Die Originalurkunde des Schreibens König Ludwig XV. wird im Pfarrarchiv Busenberg aufbewahrt.

In den Jahren 1760 -1767 wurde die katholische Pfarrkirche an dem Platz errichtet wo sie auch heute noch steht, wenn auch ihr damaliges Erscheinungsbild nicht mehr mit dem heutigen zu vergleichen ist. Dabei diente die zerstörte Burg Drachenfels als Steinbruch für das gewonnene Baumaterial der Kirche. Ein Jahrzehnt später, 1778, baute sich Freiherr Franz Christof Eckbrecht von Dürkheim im Ort ein bescheidenes Landhaus, das im Volksmund, so genannte „Schlösschen“, das auch nach über 200 Jahren deutlich aus dem Ortsbild herausragt und heute den eigentlichen Ortskern der Gemeinde darstellt.
Im Zuge der französischen Revolution wurde auch die grenznahe Pfalz von den Erschütterungen dieser Zeit erfasst. 1789 wurden die Bewohner des Drachenfelser Gebiets aufrührerisch, mit Frankreich vereinigt und dem Departement Bas Rhin mit Sitz in Straßburg zugeschlagen. Die Errungenschaften der Revolution wie persönliche Freiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, eine gleiche Besteuerung, das allgemeine Wahlrecht, das Selbstbestimmungsrecht des Volkes, die Bindung des Staates an eine Verfassung und die Berufsfreiheit und Gewerbefreiheit, Grundrechte sind heute fundamentaler Teil des Bewusstseins der Bürger der westlichen Demokratie und, zumindest auf dem Papier, Grundlage des Rechtes der meisten Staaten der Erde. Damit war die Herrschaft der Dürkheimer über den Drachenfels besiegelt. Die Burg fiel an die Gemeinde und ist bis heute deren Besitz geblieben.

1824, so alte Aufzeichnungen, hatte die Gemeinde den ersten amtlichen Lehrer der in einem Haus mit Wohnung und Schulsaal die Kinder unterrichtete. 1870 brach der deutsch-französische Krieg aus und wie so oft, war wieder einmal die Pfalz unmittelbar betroffen. Der erste Weltkrieg (1914-1918) war zu Ende, als das am 01.12.1918 beschlossene Waffenstillstandsabkommen die Zugehörigkeit des Kreisgebiets zur französischen Besatzungszone regelt. Als 1930 die französischen Besatzer wieder abziehen erlebte die Gegend eine glückliche durch wirtschaftlichen Aufschwung geprägte Zeit, die jäh, durch den Ausbruch des zweiten Weltkriegs (1939) wieder zu Ende ging. 1937 begannen die Nationalsozialisten den Bau des Westwalls, durch den auch unsere Gegend wieder stark betroffen war. Entlang der deutsch französischen Grenze wurde eine gigantische Bunkerlinie gebaut, die, die Grenze von Süden her absichern sollte. Reste dieser Bunker begleiten sie auch heute noch auf Schritt und Tritt bei Wanderungen in den herrlichen Wäldern des Felsenlandes. 1939-1940 und 1944-1945 mussten die Busenberger zweimal ihren Ort räumen und vor den anrückenden Truppen überwiegend nach Franken, in das Gebiet der Rhön, fliehen. Am 30.08.1946 wurde durch eine Verfügung des Oberkommandierenden der französischen Besatzungszone, dem unsere Region schon 1945 zugeschlagen wurde, das heutige Land Rheinland-Pfalz geschaffen. Heute verbindet uns mit unseren französischen Nachbarn jenseits der Grenze, eine über 60 Jahre andauernde völkerverbindende Freundschaft.